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Eine Adelsgesellschaft wird beim Ausritt von einem Feuer überrascht, das in der Stadt auf dem Jahrmarkt ausgebrochen ist. Ein entkommener Tiger wird dabei vom Junker Honorio erschossen, um die Fürstin aus der Gefahr zu retten. Später stellt sich heraus, daß der Tiger zahm war. Ein Löwe, der sich in der alten Stammburg aufhält, wird später von einem Wärterkind eingefangen. - "... was ist eine Novelle anders als eine sich ereignete unerhörte Begebenheit." Dieser Satz Goethes zur Namensgebung seiner "Novelle" war maßgebend für die deutsche Novellendichtung des 19. Jahrhunderts. In diesem letzten Prosawerk entwirft er ein Gegenbild zur Urgestalt des Wilden und Chaotischen in der gewaltlosen Beherrschung des Zerstörerischen, die in der Figur des Kindes zum Ausdruck kommt, das mit seinem Flötenspiel den ausgebrochenen Löwen bändigt. Die Lesung von Gerd Udo Feller bringt die thematischen Gegensätze, die auch in der Sprache umgesetzt sind, überzeugend zum Ausdruck. (Vgl. dazu die Hörspielfassung im HörVerlag, BA 12/86).

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